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Ein Abend beim Mexikaner

15.Oktober 1997: Ein Abend beim Mexikaner ...

Na wohlan denn:

Hier der ERSTE Tag, der mir interessant genug erschien, um auf meiner Homepage aufgenommen zu werden:


Eigentlich (übrigens wohl ein Lieblingswort der gesamten Nation!) ist das ja ganz einfach:
Mein Freund, der gerade beruflich unterwegs ist, fragt mich, ob ich nicht Lust habe, mal mit einem Mädel auszugehn, das ich zwar nicht kenne, die aber sehr nett (DAS Lieblingswort der Frauen, aber WIR meinen das GANZ anders!) ist.

Na da hab ich nicht lange gezögert und sie gleich angerufen, mich wunderbar mit ihr am Telefon unterhalten und mich für den nächsten Tag mit ihr gleich verabredet.
Menschenverbindend, wie ich nun mal bin, habe ich auch eine gute Freundin noch mit eingeladen.

Na die erste Überraschung war ja dann schon da, als ich sie von zu Hause abholte.
Als ich mich gerade dem Hauseingang des Wohnblocks näherte, und mir nun die Suche nach der richtigen Klingel sehr interessant vorstellte, sah ich schon von fünf Metern ein einsames Mädel offensichtlich warten.
Da wir uns ja optisch (höhö) noch nicht begegnet waren, warf ich meinen Kopf in die bekannte "Kann es sein, daß wir uns gegenseitig suchen" - Schräglage, was bei Ihr den Nachahmungseffekt deutlich auslöste, worauf ich mit relativ großer Wahrscheinlichkeit auf Erfolg den Namen "Christine" in einem wunderschönen fragenden Ton aussprach. "Bist Du Christine?", wiederholte ich nochmal mit noch mehr erstärkter Sicherheit, richtig zu liegen, worauf sie "Dann bist Du der Stefan?" antwortete.

Nun konnte ich das, was ich von Weitem, im Dunklen (um 20:30) nichtglaubenwollenderweise schon leicht erahnte, aus nächster Nähe sehen.

Hier drängte sich mir die Frage auf, ob denn mein Freund so einen wirklich total anderen Frauengeschmack hatte, als ich. Wie konnte er mir verschweigen, daß die Christine RICHTIG HüBSCH *na Hut ab* ist?? Nein sowas ...

Da stand ich nun da und holte ein Mädel ab, das schon ziemlich so alles hatte, was ich mir (wenn es denn erlaubt ist!) so von einer Frau wünschen würde.
Da ich aber die Situation realistisch (wie ich selten bin) sah, nahm ich mir selber sofort jegliche Hoffnungen auf irgendetwas mehr, als mal ab und zu mit Ihr fortzugehen, indem ich mir klar machte, daß sie einfach zu jung für mich ist. Nein, ich wehrte mich ganz entschieden dagegen, mich zu sehr verzaubern zu lassen von Ihren hübschen, kurzen schwarzen Haaren, Ihren wundervollen dunkelbraunen Augen und Ihrem süßen Rest (ein Gentleman genießt schweigend!).

Aber interessant war es ja schon. Da hatte ich erst vor zwei Tagen ein Bild meiner Idealvorstellung einer Partnerin in die Hände bekommen, und heute gab mir mein Schicksal die Möglichkeit, anzutesten, wie denn das so ist in der Öffentlichkeit mit einer tollen Frau. (Ach ja, wunderbar!)
Nun denn, der Abend in dem tollen Münchener Mexican Restaurant verlief wunderbar. Wir tranken gut, wir aßen gut, wir unterhielten uns gut, wobei mir doch auffiel, daß sie doch etwas reservierter auf mich wirkte.
Viele andere hätten Christines leichte Zurückhaltung wohl gar nicht bemerkt, aber inzwischen habe ich auch schon etwas von der wundervollen Schule des Lebens gelernt, das mich solche Feinheiten erkennen läßt.
Dies war aber in dieser Situation überhaupt kein Problem, und der Abend war wohl erfolgreich genug, da ich meine Absicht, ein Mädel aus meiner Heimat, dem bayerischen Wald (holdrihohh), in das Münchner Gesellschaftsleben einzuführen, voll erfüllt sah!
Hätte ich andere Absichten gehabt, wäre ich wohl etwas enttäuscht gewesen, was sich aber ob der folgenden Begebenheit wohl in die totale Frustration umgewandelt hätte!

Denn Ihre leichte Distanziertheit änderte sich (in MEINEN Augen) schlagartig, als unser Tischnachbar seine Baggerschaufeln mit dem alten (aber deshalb nicht weniger wirksamen) Feuerzeugtrick "darf ich mal?" ausfuhr und mit seiner zugegeben unterhaltsamen Art (Düsseldorf grüßt! von dieser Offenheit kann man nur lernen) die Christine in Ihren Bann zog.
Er brachte es tatsächlich fertig, unseren bereits beschloßenen Aufbruch um EINE STUNDE zu verschieben.
Tja, und bis zu 50 Minuten war er mir auch sympathisch. Dann allerdings schlug meine Meinung ihm gegenüber schlagartig um, als er mir zu sehr eine Profilierungsshow abzog, und ich Gefahr lief, auch darin umzukommen. Als er sich dann in leicht zerstörerischer Weise an persönlichen Sachen von mir erging und auch noch, nach der Telefonnummer von Christine (ist ja Ihre Sache!), die Telefonnummer von meiner zweiten Begleiterin (von der ich DAS NIE!! erwartet hätte bei IHM!) erhielt, sah ich nur noch die volle Flucht nach vorne, um nicht zum endgültigen Spielball dieses inzwischen sehr einnehmenden Menschen zu werden und ermahnte zum Aufbruch.
Na Gott sei Dank konnte ich zumindestens dies noch ohne Probleme durchsetzen.

Tja, WAS lerne ich denn daraus???
Ich bin natürlich freudig überrascht, daß die Christine gleich am ersten Abend an meiner Seite gleich einen sehr redseligen (auf den ersten Eindruck sympathischen) Kerl kennenlernt. Aber die Tatsache, daß sie gleich Ihre Telefonnummer (das geht ja noch) UND Ihre VOLLE ADRESSE hergibt, macht mich doch ein bischen nervös, da dies doch in diesem Fall für eine noch sehr presente Gutgläubigkeit Ihrerseits spricht!

Ich möchte ja niemanden, der innerhalb von einer Stunde eine Telefonnummer abgräbt, egoistische Absichten unterstellen, aber an der Art, wie ein Typ "Interesse" an einem Mädel zeigt, kann ich zumindest einiges erahnen.
Es ist einfach ein gewißes Gespür, das man im Laufe der Zeit entwickelt, wodurch man den Unterschied zwischen "wirklichem Interesse" und "Anmache zu EINEM Zweck" wohl relativ einfach erkennen kann.
Ich möchte an dieser Stelle der lieben Christine auch keine Unerfahrenheit im Umgang mit solchen Menschen andichten, aber die Erfahrungen, die jemand in ländlichen Gebieten im Regelfall machen kann, sind wohl etwas anderer Natur als die in einer großen Stadt, oder??
Wenn aus dieser Sache nun irgendein Blödsinn rauskommt, würde ich mich als Initiator dieses Abends sehr unwohl fühlen. Ich bin auch noch am Grübeln, ob ich nicht noch ganz freundschaftlich der Christine eine Warnung zur Vorsicht geben sollte???

Reicht es denn nicht als Frau bei Interesse an einem Mann nach SEINER Telefonnummer zu fragen, und sich dann ein paar Tage in Ruhe zu überlegen, ob der Mensch jetzt WIRKLICH soooooooooo interessant war?

Ach ja, ein kurzes Gespräch unter vier Augen mit meiner zweiten, wohl schon etwas erfahreren Begleiterin (Miss G.) dieses Abends, bestätigte mir übrigens meine Einschätzung unseres Lebemannes. Die Telefonnummer von Miss G. kann er sich übrigens nach Auskunft Ihrerseits an die Wand nageln, denn sein Anruf wird mit 100 prozentiger Sicherheit NCIHT erwidert. Aber in manchen Situationen ("Hey Du, kann ich Deine Telefonnummer auch noch haben, Du?! *...*) ist es wohl einfacher, jemanden offensichtlich zufriedenzustellen, als darüber eine Diskussion anzustiften mit dem Thema "Warum denn nicht?"!

Nun, wie auch immer. Ich hoffe nur, es kommt nur Gutes raus. Dann ist es ja o.k.

Und im Endeffekt wird hoffentlich ALLES GUT !!!

 


Nachtrag
was dann rausgekommen ist:

Christine wurde dann von IHM die Tage drauf angerufen, dann gingen sie mal aus und dann hats der Christine "eigentlich" (<-- da hammas wieda) gereicht.

Aber Mister Anmach hat natürlich nicht aufgegeben und weiter angerufen.

Das Ende vom Lied: Christine hat dann nur mehr von IHM als "nervig" gesprochen und hat draus gelernt für Ihre Zukunft. Na "wem-auch-immer"-Dank.

 

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